Das am 3. Januar 2014 veröffentlichte Album folgt der Tour durch ausverkaufte deutsche Konzertsäle. Natürlich half die (Take a/Make a)-Hit-Single „Show me“ mit dem Sample von Robin S., doch der tätowierte Rapper zeichnet nicht nur nach der Schablone von Puffy und ist nicht auf seinen tintenbemalten Waschbrettbauch zu reduzieren.
Er kommt aus Kalifornien, sein Stil hat aber wenig gemein mit tradiertem West Coast-Sound, wie ihn Snoop auf seinem 8-Track-Album „7 days of Funk“ pflegt. Kid Ink hat seine CD mit 18 Stücken belegt, die eher „No Coast“-Style sind und von allem etwas genascht haben. A$AP Rocky hat das 2013 vorgemacht. Nach dem etwas unglücklichen Opener bedient Kid sich für „The movement“ beim Partysound von DMX, „Iz you down“ feat. Tyga könnte eine Slip-N-Slide-Produktion sein, was sie nicht ist.
Unverkrampfte Grenzgänge zum R & B
Neben der Basslastigkeit von Tracks wie „Murda“ sind es die Grenzgänge zum R & B (mit zwei Features von Chris Brown), die Kid Ink unverkrampft meistert. Genrekennern kommt das natürlich alles bekannt vor, sie haben es so schon sehr oft gehört. Vermutlich wird die Karriere des Rappers auch nicht so lang halten wie die Tattoos auf seiner Haut. Die mit Gespür für wuchtigen Sound produzierte vielfältige Platte hat sicher nicht die Halbwertszeit von Dre’s „The Chronic“. Schlecht ist sie deshalb aber nicht.