Die ganz großen Soulhymnen scheinen alle schon geschrieben: von Otis Redding über Al Green bis Luther Vandross, von Aretha Franklin über Jennifer Holliday bis Beyoncé Knowles. Und doch gibt es immer wieder Momente der Überraschungen, wenn sich außergewöhnliches Talent seinen Weg bahnt.
Meine letzte große Entdeckung dieser Art hatte ich einem Zufall zu verdanken. Eine Stunde auf dem Crosstrainer lag vor mir und dummerweise vergaß ich zuhause meinen mit dafür ausgewählten Mixes bestückten BlackBerry. Bei meiner Lieblings-Fitnessstudiokette „New York Sports Clubs“ in Harlem wäre das kein Problem gewesen, denn dort gibt es von Hip Hop über R & B bis Alternative Rock eine taugliche Kanalauswahl. Bei Fitness First in Deutschland drohte mir für meine Sportstunde Eurodance von der Stange, der nach etwa vier Tracks von einem guten Song kurz unterbrochen wird. Also schaltete ich notgedrungen zwischen n-tv und dem Musikkanal hin und her.
Bis ich plötzlich eine Stimme hörte, die mich an Patti Labelle und Macy Gray gleichzeitig erinnerte. Rebecca Ferguson hieß die Frau, deren Name mir bislang nichts sagte, sie war bis dato unbekannt. „Too good to lose“ der Song. Wie ich später bei den Recherchen zur Besprechung ihres Debüts erfuhr, wurde Ferguson bei einer britischen Castingshow entdeckt. Mittlerweile hat die Engländerin ihr zweites Album veröffentlicht. Im April kommt sie zu sechs Konzerten nach Deutschland.