Die Achtziger des vergangenen Jahrhunderts sind unter Musikfreunden umstritten. Manche sagen, in dem Jahrzehnt habe es wenig Einflussreiches gegeben, die Siebziger seien wichtiger gewesen. Mit Verlaub: das ist Quatsch. In jedem Jahrzehnt hat es gute und weniger gute Musik gegeben.
Die 1980er waren Geburtsstunde für z. B. Depeche Mode und Madonna; Künstlernamen, die seit Jahrzehnten für anhaltenden und Stadion füllenden Erfolg stehen. Die Wichtigkeit von The Smiths, Social Distortion, Joy Divison/New Order und The Pixies ist unstrittig. Einige Bands waren mit ihren Songzeichnungen ihrer Zeit weit voraus, darunter Heaven 17, ABC, The Human League und die S.O.S. Band.
Neuauflage von Culture Club?
Andere wie Culture Club wurden schlicht unterbewertet und zu Unrecht auf Äußerlichkeiten reduziert. Boy George und seine damaligen Mitstreiter waren nur von der Optik her Paradiesvögel. Jetzt ist von einer Wiedervereinigung von Culture Club die Rede. Doch zunächst überraschte Boy George Ende Januar dieses Jahres mit seinem Album „This is what I do“ (Very ME Records/Kobalt Musik/KLS) das Feuilleton. An dem Projekt hatte er gemeinsam mit seinen langjährigen Partnern John Themis, Kevan Frost und Richie Stevens (Soul II Soul, Tina Turner, Simply Red) gearbeitet. Stevens produzierte das Album in den Cowshed Studios in London. Mit dabei waren Songwriter Martin „Youth“ Glover (Killing Joke) und Dave Bascombe (Tears For Fears, Depeche Mode), der die Platte gemixt hat.
Charterfolg und exklusives Konzert in Köln
Trotz einer mehrjährigen Pause beim Songtexten wirkt bei O’Dowd die Culture Club-Vergangenheit optisch, thematisch und musikalisch nach. Zwar trägt er mehr Seele in „Bigger than war“ hinein als damals im kinderliedartigen „The war song“, doch die Melone bleibt auf dem Kopf. Und das gefällt auch den Fans, denn im Februar 2014 wurde die LP auf Rang 56 der Media Control Charts erstnotiert. Am 14. April kommt Boy George zu einem Konzert nach Köln in das Gloria Theater (Veranstalter: KBK-Konzert – und Künstleragentur). Und vielleicht ist diese Show die Geburtstunde von Culture Club 2.0.
Meine Kritik des Albums von Boy George könnt Ihr in der „Freien Presse“ Chemnitz lesen.
Die Videos zu den beiden Singles könnt Ihr bei vevo.com sehen: